Heincke He-432Expedition 432 des Forschungsschiffs Heincke von Bremerhaven zum Entenschnabel und zurück. |
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1. TagAnlieferung der Geräte und Ausrüstung zur Heincke im Fischereihaven in Bremerhaven. Zwei LKW-Ladungen mit zwei benthischen Landern, drei Greifern, einem Videoschlitten und vielen Paletten mit Ausrüstung wurden auf das Schiff verladen. Schnell füllen sich die Labore mit zahlreichen Transportboxen. Weil viele Arbeiten auf einem schaukelnden Schiff schwieriger sind als an Land, wurde die Zeit im Hafen bis spät in die Nacht genutzt, um möglichst viel schon aufzubauen. |
2. TagAblegen am frühen Morgen und Auslaufen aus Bremerhaven mit der ablaufenden Flut. Den ganzen Tag über wurden in den drei Laboren die Arbeitsplätze aufgebaut, Kisten verstaut, Messgeräte kalibiriert, programmiert und repariert. Auf dem Foto links ist mein Messstand, mit dem Atmungsraten in Sedimentkernen gemessen werden können. |
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3. TagMorgens 4:00 sind wir im ersten Arbeitsgebiet auf der Doggerbank angekommen, das bis in den frühen Morgen per Multibeam von uns kartiert wurde. Kurz vor dem ersten Einsatz der Lander wurde ein Defekt bemerkt. Nach langer Fehlersuche stellte sich heraus, dass ein simpler Mitnehmer in einem der Unterwassermotoren verbogener war und der Motor deswegen nicht funktionierte. Mit mehreren Stunden Verspätung konnte der Lander eingesetzt werden. Außerdem im Einsatz waren ein Multicorer, ein Shipek-Greifer, ein Kastengreifer und ein Videoschlitten. Bis tief in die Nacht wurden die gewonnenen Proben verarbeitet. |
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4. TagMorgens Nieselregen, unterbrochen von Platzregen. Beim Bergen der Lander das erste Mal Stress, weil die Popup-Bojen nicht auslösen, mit denen die Lander wieder an Bord gebracht werden. Nach vielen Versuchen klappt es dann doch. Transit ins nächte Arbeitsgebiet. Der Wind wird stärker und hohe Wellen türmen sich auf. Zweimal Mittagessen, davon einmal rückwarts. Schließlich werden alle Geräteeinsätze am Nachmittag abgesagt. Erst am abend konnten wir mit der kartierung des zweiten Arbeitsgebietes fortfahren. Überraschung bei den Sedimentkern-Inkubationen: Ein Sandaal wurde vom Multicorer ausgestochen und hat für interessante Ergebnisse bei den Sauerstoffzehrungsraten gesorgt. |
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5. TagDie zweite Station ist 50 m tief, deswegen müssen die Leinen der Popup-Bojen der Lander verlängert werden. Also soll ich zwei Knoten knüpfen, an denen dann der ganze Lander hängt, wenn er wieder geborgen wird. Mal sehen, ob das hält. Beim einsetzen der Lander löst eine Boje ungeplant aus. Hektik kommt auf, denn die Leine an der Boje hängt irgendwo unter Wasser am Schiff fest. Der Videoschlitten wird zu Inspektion eingesetzt und zeigt: Die Leine hängt in der Schraube. Nachdem alle Versuche scheitern, die Leine lose zu bekommen wird entschieden, vorsichtig weiterzufahren. Es folgt das übliche Stationsprogramm und der Tag ist erst Nachts nach drei zu Ende. |
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6. Tag
Morgens Lander bergen. Alles klappt bestens, was auch bedeutet: Die Knoten haben gehalten. Phew! Der reparierte Motor am Lander hat allerdings nicht gehalten und muss erneut repariert werden. Zum Glück ist eine Drehbank und ein Ingenieur vom MPI Bremen an Bord, um neue Ersatzteile anzufertigen. Inzwischen gibt es erste Ergebnisse von den verschiedenen Arbeitsgruppen und es zeigt sich: Passt und sieht gar nicht schlecht aus. |
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7. TagWir sind auf der dritten Station angekommen, und langsm stellt sich Routine ein. Abends haben wir die neue Sonne gesehen, das neue Tiefsee-Forschungsschiff für den Pazifik. Das kam gerade von einer Erprobungsfahrt zurück, und weil unser Kapitän gerne fotografiert, ist die Sonne um unser Schiff eine Runde gefahren, um im besten Licht zu posieren. Etwas peinlich blaß hat dann die Heincke mit dem Nebelhörnchen gegrüßt: "meep". Die Antwort der Sonne dagegen war ein lautes "BRÖÖÖP". |
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9. Tag
Die Wetterprognose für die zweite Woche wird schlechter. Deshalb versuchen wir das gute Wetter so gut wie möglich zu nutzen, und absolvieren jeden Tag eine Station pro Tag mit dem vollen Programm statt in zwei Tagen wie ursprünglich geplant. Als wir mittags für zwei Stunden im Hafen von Helgoland sind, um zwei Wissenschaftler auszutauschen, sind wir unserem Zeitplan einen halben Tag voraus. |
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10. TagMittags sind wir für zwei Stunden im Hafen von Helgoland, um zwei Wissenschaftler auszutauschen. Die Zeit nutzen wir, um verlorene Schrauben, Stecknüsse, USB-Kabel zu kaufen, und dazu unsere Vorräte an Festplatten, Schokolade und Club Mate aufzufüllen. |
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11. TagDer Sturm hat über Nacht kräftig geblasen und dreieinhalb Meter hohe Wellen aufgetürmt. Tagsüber bleiben wir im Hafen. Die Aufarbeitung der Proben geht währenddessen ohne unterbrechung weiter. Jetzt ist auch Zeit, um den während des Einsatzes verbogenen Arm des Multicorer zu reparieren. Abends laufen wir in Richtung der nächsten Station vor Spiekeroog aus und schaukeln uns durch die noch immer hohen Wellen. |
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12. TagDas Wetter lässt uns ein Fenster von wenigen Stunden, um die Lander einzusetzen und wieder zu bergen. Eilig werden die Lander erneut für den Einsatz vorbereitet als klar wird, das ein Lander wegen eines Defektes an seiner Boje nicht eingesetzt werden kann. Für die Messungen an Bord werden wie bei den Stationen zuvor wieder reichlich Sediment und Wasser beprobt, um für mehrere Tage Arbeit im Labor zu haben. |
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13. TagWieder Mal schlechtes Wetter, also ziehen wir uns in den Windschatten der Insel Helgoland zurück. Über Nacht soll der Wind nochmal weit genug nachlassen, um auch den anderen Lander ein letztes Mal auszusetzen. Dafür wird eine intakte Boje vom anderen Lander transplantiert, um die defekte Boje zu ersetzen. |
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14. Tag
Morgens wird als erstes der Lander geborgen, denn das Wetter wird wieder schlechter. Fast Windstärke 8. Per akkustischem Signal löst sich die Boje vom Lander, treibt zur Oberfläche und kann geborgen werden. An der Boje hängt eine Leine, an deren anderem Ende der Lander hängt. Diese Leine wird per Winde eingeholt und schließlich der Lander wieder an Bord gebracht. |
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15. TagDas Wetter bleibt vorerst schlecht. Deswegen verlassen wir das Arbeitsgebiet am frühen Morgen und machen uns einen Tag früher als geplant auf den Rückweg nach Bremerhaven. Die Ersten packen bereits ein während noch auf der Rückfahrt die letzten Proben per Backengreifer genommen werden. Kurz vor der Schleuse Bremerhaven werden die letzten Inkubationen im Labor beendet. Bis spät in die Nacht wird alles wieder in die unzähligen Aluboxen verpackt und die Labore aufgeräumt, die zwei Wochen lang auch unser Wohnzimmer waren. |
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16. TagMorgens nach dem Frühstück wird auch der allerletzte Messstand abgebaut und verpackt. Das ganze Geraffel wird wieder auf LKW verladen und wir machen uns auf den Weg nach Hause. |
Impressum | Datenschutz | Epost: bio-boffin | Stempel: 27/Sep/2014 |